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Externes Qualitätsmanagement zieht positive Bilanz

Externes Qualitätsmanagement zieht positive Bilanz nach einem Jahr Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz

„Helle freundliche Räume mit Hauskatze, Garten und Auto vor der Tür, gut gelaunten Menschen, Hilfe rund um die Uhr, viel Miteinander und wenig Einsamkeit …“, so wird das „Wohnprojekt Leben am Rheinelbepark“, das am kommenden Sonntag, 1. Juli, ein Jahr besteht, von Angehörigen dementer Menschen und deren Betreuern beschrieben. Die Ergebnisse einer anonymen Befragung durch ein externes Beratungsunternehmen nach europäischen Qualitätsrichtlinien lassen durchaus aufhorchen: es hagelt nur beste Noten im oberen Viertel der Skala wohin man blickt: von der Freundlichkeit der Mitarbeiter bis zum Sicherheitsgefühl der Mieter, von der Selbstbestimmung in der WG bis zur guten Versorgung während der Nacht, von der Mischung zwischen Privatheit und Gemeinschaft bis zur Zufriedenheit mit der WG insgesamt. Und die Kommune als Kostenträger dürfte zudem über den gesunkenen Medikamentenverbrauch erfreut sein. Schon im Dezember vorigen Jahres war der Betreiber der Gelsenkirchener Wohngemeinschaft mit dem bundesweiten Innovationspreis 2006 der Fachzeitschrift Häusliche Pflege ausgezeichnet worden. Die Entscheidung des Unternehmens, der Stadt Gelsenkirchen unaufgefordert weitgehende Informations- und Prüfungsrechte für das Wohnprojekt einzuräumen, wird mittlerweile in der Fachwelt als „Gelsenkirchener Modell“ zur Nachahmung empfohlen. Die Stadt Gelsenkirchen kann dabei nicht nur die Einhaltung schriftlich fixierter Qualitätsanforderungen, sondern auch die Wirtschaftlichkeit der erbrachten Leistungen überprüfen, etwa durch Akteneinsicht oder Vor-Ort-Termine.

Jetzt, kurz vor dem einjährigen Jubiläum, weist nicht nur das externe Qualitätsmanagement der Wohngemeinschaft hervorragende Resultate aus, sondern auch ein Blick in die Pillendosen zum 1. Juni brachte positive Überraschungen: Nur ein Patient braucht ein Drittel mehr Medikamente als elf Monate zuvor, von den anderen 24 benötigen zehn im Durchschnitte in knappes Viertel weniger Medikamente und alle anderen kommen, auch das ist im fortschreitenden Alter nicht selbstverständlich, mit der gleichen Dosis wie vor einem Jahr aus. Unabhängig von der Auswertung des Medikamentenverbrauchs hatten auch die Befragten bereits in der Umfrage angegeben, dass Sie eine positive Wirkung der Wohngemeinschaft auf die Gesundheit festgestellt hätten. „Das ist für die betroffenen Menschen sehr erfreulich, sollte aber auch die Krankenkassen als Kostenträger aufhorchen lassen. Rechnet man nämlich mal alle Kosten für Arzneimittel und die Verabreichung durch das Personal zusammen, spart die gesunkene Dosis der Krankenversicherung rund 30.000,00 Euro“, meint Claudius Hasenau, Diplom-Verwaltungswirt und Geschäftsführer der APD GmbH. „Seine“ erste WG hat ihn so überzeugt, dass er zur Etablierung dieser Betreuungsform vor wenigen Wochen sogar einen landesweiten Verein gegründet hat. In Gelsenkirchen plant Hasenau zwei weitere Wohngemeinschaften in den Stadtteilen Ückendorf und Schaffrath. Denn allein für die WG am Rheinelbepark liegen jetzt schon 73 Voranmeldungen vor.

Die Bewohnerinnen und Bewohner im Wohnprojekt Rheinelbepark leben weitgehend selbstständig. Ihnen stehen aber rund-um-die-Uhr Ansprechpartner zur Verfügung. Eigens geschulte Betreuungsassistenten sorgen für einen haushalts- und famlienähnlichen Betreuungsalltag, bei dem sie die Kompetenzen und Fähigkeiten der Be¬wohnerinnen und Bewohner erhalten und fördern „Die eine Dame hat sich eine besonders schöne Handschrift erhalten, die andere liebt ihren Beruf als Friseurin noch immer, wir halten nach solchen Talenten Ausschau und sorgen dafür, dass sie nicht verloren gehen“, erklärt Hasenau.

„Wir haben festgestellt, dass auch die Mitarbeiter sich sehr mit dem Projekt identifizieren und mit hohem Engagement dabei sind“, meint Thomas Risse vom Beratungshaus Konkret Consult Ruhr im Wissenschaftspark Gelsenkirchen und verweist auf die außerordentlich hohe Beteiligung an der Umfrage. Fast 100 Prozent der Mitarbeiter und 60 Prozent der Angehörigen haben freiwillig Rede und Antwort gestanden, eine Traumquote, die in der Alten- und Krankenpflege nur selten zu finden ist. Wen die Details interessieren: APD wird den Qualitätsbericht für die Stadt Gelsenkirchen ab Mitte Juli 2007 auch öffentlich auf der Homepage der APD unter www.apd.de zur Verfügung stellen.

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