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Schulte-Bialon-Staudinger

Das Corona-Jahr 2020 in Zahlen: Schutzmasken – so breit wie der Ärmelkanal

Desinfektionsmittel, Schutzkleidung, Schnelltests und Arbeitsstunden: APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH zieht eine erste Bilanz des Corona-Jahres 2020.

1059 versorgte Patientinnen und Patienten im Laufe des Jahres, pro Monat ein Kostenplus von rund 36.000 Euro für Corona-Sachmittel und jeden dritten Arbeitstag eine Neueinstellung: Anfang Februar hat die APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH, einer der größten privaten ambulanten Pflegedienste in Deutschland, eine erste Bilanz des COVID-19-Jahres 2020 gezogen. Die Analyse macht beispielhaft sichtbar, was ein Pflegedienst von der Größe der APD zusätzlich zu leisten hatte. Trotzdem ließ sich das Familienunternehmen nicht unterkriegen und bewarb sich mitten in der Corona-Hochphase erfolgreich um den Ludwig-Erhard-Qualitätspreis, mit dem die APD als erster privater Pflegeanbieter überhaupt im November 2020 ausgezeichnet wurde.

Die Zahlen übertrafen alle Erwartungen. In den zehn Monaten des Jahres 2020 verbrauchte das Unternehmen knapp 7.000 Liter Desinfektionsmittel – so viel wie 47 gefüllte Badewannen, errechnete die APD. Die Mitarbeitenden schützten sich mit 660.500 Einweghandschuhpaaren – ihr Gewicht von 6,65 Tonnen entspricht dem von 2 Nashörnern. Reiht man die verwendeten 172.000 Nase-Mund-Masken aneinander, ließe sich bei der Länge von 34 Kilometern der Ärmelkanal an seiner engsten Stelle überqueren.

Bis an die Grenzen der Belastbarkeit
Ein Blick auf die zusätzlich zu leistenden Arbeitsstunden zeigt, dass Pflegedienste wie die APD bis über die Grenzen ihrer Belastbarkeit gefordert wurden, sagt APD-Chef Claudius Hasenau. Mit der Durchführung von 2.500 verpflichtenden Schnelltests waren 15 Mitarbeitende insgesamt 52 Arbeitstage beschäftigt. 7.271 Besuchsvorgänge in den APD Demenz-WGen schlugen sich mit 1.407 zusätzlichen Stunden auf den Arbeitszeitkonten nieder. Fast 15.000 Mal führte das mit 24 Pflegefachkräften besetzte Corona Care Team Erkältungsvisiten bei allen Mitarbeitenden durch. Allein für die Erstellung und Fortschreibung des Pandemiemaßnahmenplans, tägliche Besprechungen, die Umsetzung der Allgemeinverfügung und weiterer Verordnungen sowie die Sicherstellung einer 24-stündigen Rufbereitschaft kamen knapp 1.000 zusätzliche Arbeitsstunden zusammen.

Neue logistische Herausforderungen
Parallel dazu war das Pflegeunternehmen logistisch gefordert, zum Beispiel mit der regelmäßigen Bestandsinventur der Sachmittel (86 Inventuren), mit zusätzlichen Bestellungen (43), der Lagerung und Lieferung der Sachmittel an die Wohngemeinschaften (2x pro Woche, pro Tour 30 Kilometer). Die Entfernung von 2.580 Kilometern entspricht ungefähr zweimal der Länge des Rheins von der Quelle bis zur Mündung.

Qualitätspreis und eigene Pflegefachschule
Trotz der Zusatzbelastung durch Corona wurde in der APD-Zentrale weiter fleißig an der Zukunft gearbeitet. Die Verleihung des Ludwig-Erhard-Preises in Bronze im November für „Excellence made in Germany“ an die APD war die erste Auszeichnung in der Geschichte des Preises, den die Jury an einen privaten ambulanten Pflegedienst vergab. Vorangetrieben wurden die Ausbildungsaktivitäten der APD-Gruppe, die in Kooperation mit der TOP Pflegefachschule im Erdgeschoss der Unternehmenszentrale im März ein Kompetenzzentrum Pflege für Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflege- und Betreuungskräften eröffnen wird.

Expansion im Revier und „CareVacation“
Trotz Corona setzte APD-Chef Claudius Hasenau die Expansion der Unternehmensgruppe fort: In Bottrop und Haltern steht der Bau von neuen, integrierten Wohn- und Versorgungsprojekten an. Parallel dazu wird in der Ideenschmiede an der Pastoratstraße in Gelsenkirchen an einer neuartigen Franchise-Idee für ambulant betreute Wohngemeinschaften und an „CareVacation“, einem Ferienangebot auf den Kanarischen Inseln als Urlaubsalternative für pflegebedürftige Menschen gearbeitet.

 

BJÖRN SCHULTE
Alle ziehen an einem Strang

Die Pandemie fordert uns heute in einer Art und Weise, die wir uns noch vor zwei Jahren niemals hätten vorstellen können. Die Beschaffung der persönlichen Schutzausrüstung, für die ich als einer von Pandemiebeauftragten verantwortlich war, erreichte ein Ausmaß und eine Kostenhöhe, die uns alle verblüffte. Auf dem Markt war lange Zeit so gut wie keine Schutzkleidung zu bestellen. Mögliche Lieferanten mussten in kürzester Zeit, ermittelt, Angebote geprüft und oft innerhalb weniger Minuten freigegeben werden, um überhaupt Ware zu ergattern. Als Pandemiebeauftragter war und bin ich 24 Stunden täglich an sieben Tagen die Woche erreichbar. Diese permanente Belastung erlebe ich als belastend. Trotzdem ist diese Regelung gut. Die Erreichbarkeit wird von den Kolleginnen und Kollegen genutzt. Nur so kann ich unseren Mitarbeitenden bei Coronaverdacht aufklärend und bei bestätigten Fällen handlungsweisend zur Seite stehen. Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, dass wir in diesen herausfordernden Monaten immer alle an einem Strang gezogen haben nach dem Motto: Pflege gemeinsam gegen Corona! Björn Schulte, Prokurist, Pflegedienstleitung und Pandemiebeauftragter im APD Unternehmen

JANINA BIALON
Immer handlungsfähig bleiben

Wir haben in den letzten Monaten hart gearbeitet, um unsere NutzerInnen, PatientInnen, Tagespflegegäste vor dem Virus zu schützen.  Unser APD-Pandemiemaßnahmenplan nahm stetig an Umfang zu. Beinahe im Wochentakt gab es neue Verordnungen und Verfügungen, diese mussten sorgfältig gelesen und verstanden werden, Konzepte geschrieben und angepasst werden – immer um handlungsfähig zu bleiben. Aus diesem Grund ist auch unsere Corona Task Force durchgängig in Rufbereitschaft. Sie führt mehrmals wöchentlich Corona Schnelltests durch und unterzieht – stets vor Dienstbeginn – unsere Mitarbeitenden einer Erkältungsvisite. Die beiden Pandemiebeauftragten stehen als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung – der APD-Mitarbeiterschaft, den Behörden, Ämtern und Gesundheitsreferaten. Durch aktive Aufklärung, Information und viele Gespräche haben wir dazu beigetragen, die Impfquoten in den Risikogruppen sowie dem pflegerischen Personal auf etwa 90 Prozent zu steigern. Janina Bialon, Prokuristin, Leitung Qualitätsmanagement und Pandemiebeauftragte im APD Unternehmen 

MARCEL STAUDINGER
Wirtschaftlich den Überblick behalten
Neben den normalen Herausforderungen des Alltags sind Verwaltung und Controlling durch die wirtschaftlichen Herausforderung einer guten Pflege und Betreuung in Pandemiezeiten über Gebühr gefordert. Die Stichworte lauten: Beantragung des Pflegerettungsschirms, Auszahlung der Corona-Prämie, Abrechnungen für Schnelltests und Impfaufwendungen – und das alles größtenteils monatlich. Die dafür notwendigen Informationen fließen über die Teamleitungen fast aller Abteilungen bei uns zusammen. Diese Unterstützung macht es erst möglich, die Beantragungen zeitnah zu übermitteln und gesetzte Fristen einzuhalten. Die von uns beantragten Beträge wurden bis dato ungekürzt erstattet und in Stichproben auf Plausibilität überprüft. Die Ergebnisse der Überprüfungen waren bis dato immer ohne Beanstandung. Darauf sind wir stolz. Marcel Staudinger, Prokurist, Leitung IT/Controlling im APD Unternehmen

 

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