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„Schaffrather Modell“ soll Schule machen

„Schaffrather Modell“ soll Schule machen

NRW-Pflegeministerin Barbara Steffens besuchte preisgekröntes Demenz-Wohnprojekt „Leben in Schaffrath“ in Gelsenkirchen – Flächendeckendes Angebot von ambulant begleiteten WGs für Menschen mit besonderen Bedarfen ermöglicht Selbstbestimmung, Lebensfreude und Inklusion im Quartier

„Schaffrather Modell“ soll Schule machen

Gelsenkirchen/Düsseldorf, 23. Februar 2015. Nordrhein-Westfalen braucht mehr ambulant begleitete Wohngemeinschaften für Menschen mit besonderen Bedarfslagen, zum Beispiel für Demenzkranke, Behinderte oder Alte. „Alle Bürgerinnen und Bürger sollen in Zukunft die Wahl haben, ob sie in einem stationären Pflegeheim alt werden wollen oder lieber ambulant betreut, sicher und selbstbestimmt in ihrem Stadtteil“, sagte Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, Mitte Februar bei einem Besuch des preisgekrönten Demenz-Wohnprojekts „Leben in Schaffrath“ in Gelsenkirchen. Gelsenkirchen verfügt nach Angaben des Fachverbandes WIG – Wohnen in Gemeinschaft NRW über rund 200 Plätze in Wohngemeinschaften mit Betreuungsleistungen. In NRW sind etwa 400 WGs aktiv.

Unter dem Dach einer ehemaligen evangelischen Kirche befinden sich in Gelsenkirchen-Schaffrath, einer historischen Bauernschaft mit heute rund 5.000 Einwohnern, seit 2008 drei Wohngemeinschaften für jeweils acht demenziell veränderte Mieterinnen und Mieter. Ambulant begleitet wird „Leben in Schaffrath“ von der APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH, die mit 290 Mitarbeitern und rund 650 täglich betreuten Patienten zu den zehn größten ambulanten Pflegediensten Deutschlands gehört. „Wir bauen keine Wohnungen, wir schaffen Lebensraum für Menschen mit einer besonderen Bedarfslage“, sagt APD-Geschäftsführer Claudius Hasenau über die Philosophie von „Leben in Schaffrath“. „Unsere Rolle als ambulanter Pflegedienst ist die eines Gastes, der sich in der Häuslichkeit eines anderen Menschen bewegt.“

Partner der Quartiersarbeit

Hausmutter Marina Schack und ihr Team verstehen sich zugleich als Teil und Partner der Quartiersarbeit in Schaffrath. Seit Jahren arbeitet das Haus eng mit der Kirchengemeinde, dem Generationennetz Gelsenkirchen und der Initiative Nachbarschaftsstifter zusammen. Pfarrerin Andrea Rylke-Voigt ist häufiger Gast am Stegemannsweg: Einmal im Monat lädt sie Gemeindemitglieder und Hausbewohner zum gemeinsamen Gottesdienst ein. Auch als Trauerbegleiterin kommt sie ins Haus. Und nicht selten trifft sie altbekannte Schaffrather, die aus ihrer Wohnung im Quartier in die WG umgezogen sind.

2013 wurde „Leben in Schaffrath“ für „vorbildliche Milieugestaltung für Menschen mit Demenz“ mit dem internationalen Gestaltungspreis der Gradmann-Stiftung geehrt. Michael Graw, Leiter des Referates Soziales der Stadt Gelsenkirchen, kennt das Projekt von Anfang an: „Schaffrath ist eine sehr gute Betreuungs- und Lebensform fürs Alter, die ich mir auch für mich persönlich vorstellen könnte. Mit Blick auf die Pflegebedarfsplanung der kommenden Jahre wäre es gut, wenn wir eine solche Wohnform flächendeckend anbieten könnten.“

Gutes Beispiel Gelsenkirchen

Vom gelebten Miteinander in Schaffrath zeigte sich Ministerin Steffens bei ihrem Besuch beeindruckt: „Ich finde das Projekt beispielhaft, weil die Wohngemeinschaften ihren Mieterinnen und Mietern sehr viel Selbstbestimmung, Lebensqualität und Normalität ermöglichen. Gleichzeitig ist es im Stadtteil gut verankert und vernetzt. Hier greifen Strukturen erfolgreich ineinander und lassen ein wertvolles, lebendiges Quartier entstehen. Die Menschen wünschen sich im Alter so zu leben. Damit dieser Wunsch Realität werden kann, brauchen wir mehr von diesen guten Beispielen. Dazu gehören in Zukunft auch Wohngemeinschaften für ,junge Alte‘, zum Beispiel im Frühstadium der Demenz, oder nationalitätenspezifische Wohnprojekte für Menschen mit Migrationsgeschichte, die im Falle einer Demenzerkrankung sämtliche Sprachkenntnisse verlieren.“

„Schaffrather Modell“ soll Schule machen

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Begegnung auf Augenhöhe

NRW-Pflegeministerin Barbara Steffens (rechts) erkundigt sich bei Margarete Herrmann, wie sich der Alltag als Mieterin in der Wohngemeinschaft „Leben in Schaffrath“ gestaltet.

NRW-Pflegeministerin Barbara Steffens informierte sich bei Akteuren, Begleitern und Kooperationspartnern über „Leben in Schaffrath“

NRW-Pflegeministerin Barbara Steffens informierte sich bei Akteuren, Begleitern und Kooperationspartnern über „Leben in Schaffrath“, eine preisgekrönte Wohngemeinschaft mit Betreuungsleistungen in Gelsenkirchen: (von links) Michael Graw (Stadt Gelsenkirchen), Astrid Hornschuh (Generationennetz Gelsenkirchen), Martina Warich (Angehörige einer WG-Mieterin), NRW-Ministerin Barbara Steffens, Birgit Wehrhöfer (persönliche Referentin der Ministerin), Thomas Risse (Landesbüro Altengerechte Quartiere), Claudius Hasenau (APD-Geschäftsführer) und Marina Schack (Hausmutter „Leben in Schaffrath“).

Statements der Teilnehmer

Münster, Bielefeld – und jetzt Gelsenkirchen

Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW

Für meine Arbeit ist es enorm wichtig, funktionierende Praxisbeispiele, die mit Leben und Inhalt gefüllt sind, persönlich kennenzulernen. Ich finde es wichtig, dass wir im Ministerium reflektieren, ob das, was wir auf Landesebene wollen – mehr neue Wohnformen, mehr Haus- und Wohngemeinschaften, mehr Normalität beim Leben im Alter – ob das auch wirklich in der Praxis umgesetzt wird und wo es umgesetzt wird. Die Theorie ist das eine, und die Praxisbeispiele sind das andere. Was ich heute hier in Gelsenkirchen sehe, ist ein schönes Beispiel, weil es nicht nur mit den Wohngemeinschaften im Haus für die Menschen sehr viel mehr Selbstbestimmung und Lebensqualität bedeutet, sondern weil es im Stadtteil verankert und vernetzt ist. Hier greifen die unterschiedlichen Strukturen wirklich ineinander. Das macht es zu einem wertvollen, entwickelten Quartier. Ich hoffe sehr, dass das Modell aus Schaffrath auch an vielen anderen Stellen in Gelsenkirchen und in anderen Städten des Landes Schule macht. Bisher habe ich immer von Bielefeld und Münster gesprochen, wenn es um funktionierende Modelle für neue Wohnformen ging. Heute sehe ich, dass die Zahl der guten Vorbilder weiter gewachsen ist. In Zukunft werde ich immer von Bielefeld, Münster und Gelsenkirchen sprechen. Bielefeld und Münster sind Städte mit einem bestimmten Image und einer bestimmten Bevölkerungsstruktur. Ich finde es wichtig, jetzt in dieser Auflistung erstmals auch eine Ruhrgebietsstadt dabei zu haben.

Bahnbrechend für andere Kommunen

Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Michael Graw, Leiter des Referates Soziales der Stadt Gelsenkirchen

Ich kenne das Haus sehr gut, da eine Reihe von Bewohnern von der Stadt ergänzende Leistungen erhalten. „Leben in Schaffrath“ ist eine sehr gute Betreuungs- und Lebensform fürs Alter, die ich mir für mich vorstellen könnte. Die Einrichtung stellt eine hervorragende Ergänzung dar zur Pflegelandschaft in Gelsenkirchen mit ihrer großen Bandbreite. In meiner Verantwortung liegt auch der Bereich der Seniorenpflegeheime. Ich habe mehrere neue Heime gebaut oder umgebaut nach den neuen Voraussetzungen. Auch dort sind wir auf dem richtigen Weg, es gibt ähnliche Entwicklungen wie in Schaffrath. Was aber im Bereich der ergänzenden Angebote geschieht, da sind wir nicht nur auf dem richtigen Weg, sondern bahnbrechend für andere Kommunen. Wenn man auf die Pflegebedarfsplanung der kommenden Jahre schaut, dann wäre es gut, wenn wir eine Wohnform wie die in Schaffrath flächendeckend in jedem Quartier anbieten könnten. Besonders bemerkenswert finde ich das Kleinräumige und Quartiersbezogene an dem Projekt. Durch das neue WTG haben wir als Kommune jetzt die Möglichkeit, viel stärker in diese Richtung zu planen.

Gelsenkirchen ist ein Leuchtturm

Claudius Hasenau, Geschäftsführer der APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH und 1. Vorsitzender des Fachverbands WIG – Wohnen in Gemeinschaft e. V.

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Claudius Hasenau, Geschäftsführer der APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH und 1. Vorsitzender des Fachverbands WIG – Wohnen in Gemeinschaft e. V.

Gelsenkirchen ist ein Leuchtturm. Die Stadt hat sich bei der Entwicklung alternativer Wohnformen sehr früh und sehr gut aufgestellt, lange bevor es das WTG und andere Gesetzesvorlagen gab. Die Stadt hat gesagt: Wir wollen diese Wohnformen, um auf die sich verändernde Gesellschaft reagieren zu können. Es fehlten zwar bestimmte ordnungsrechtliche Voraussetzungen, trotzdem gingen wir einen anderen Weg. Das war eine kommunalpolitische Entscheidung, die von der Verwaltung mitgetragen wurde. Man hat nicht nur die Pflegedienste als Begleiter von Wohngemeinschaften an den Tisch geholt, um Qualität zu sichern, sondern auch die Angehörigen, um sie zu fragen, was sie wünschen. Mit Stolz darf ich sagen: Gelsenkirchen allein hat jetzt fast 200 Plätze in Wohngemeinschaften, das ist außergewöhnlich. Deshalb bin ich immer stolz, wenn ich diese Zahlen in anderen Städten nenne, zum Beispiel in unserer Landeshauptstadt Düsseldorf. Ich freue mich immer, wenn ich in andere Städte fahre, zum Beispiel nach Düsseldorf, wo die Situation völlig anders aussieht.

Masterplan und Generationensolidarität

Thomas Risse, Dipl.-Sozialwissenschaftler, Landesbüro Altengerechte Quartiere

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Thomas Risse, Dipl.-Sozialwissenschaftler, Landesbüro Altengerechte Quartiere

Auftrag des Landesbüros Altengerechte Quartiere ist es, beispielhafte Projekte zu sammeln und in die Öffentlichkeit zu tragen. Als gebürtiger Gelsenkirchener freue ich mich sehr über den Besuch der Ministerin in Schaffrath. Wir sind davon überzeugt, dass der besondere Quartiersbezug der Wohngemeinschaft – bei aller nötigen Privatheit – bemerkenswert ist. Außerdem gibt es nicht viele Gründe, um nach Gelsenkirchen zu kommen. Zwei Dinge machen mich als Gelsenkirchener stolz: Das ist zum einen die Tatsache, dass das Thema Senioren und Altengerechte Quartiere schon früh als Masterplan verabschiedet wurden. Das ist sicher auch ein Verdienst des langjährigen Senioren- und Behindertenbeauftragten Dr. Wilfried Reckert. Der andere Punkt ist das Thema Generationensolidarität. Wir reden nicht nur über altengerechte Quartiere, sondern verfolgen konsequent die Strategie, die Kinder immer mitzunehmen – unter dem Stichwort „Kein Kind zurücklassen“. Auch das läuft in Gelsenkirchen sehr gut.

Ich liebe meine Aufgabe

Marina Schack, Sozialpädagogin und Hausmutter für „Leben in Schaffrath“

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Marina Schack, Sozialpädagogin und Hausmutter für „Leben in Schaffrath“

Seit fast sechs Jahren arbeite ich bei der APD und habe im Zuge des Geschäftsaufbaus „Ambulant betreutes Wohnen“ meinen Einstieg gefunden. Seit dreieinhalb Jahren bin ich Hausmutter der WG. Neben der Koordination der Gesamtaufgaben zusammen mit dem ambulanten Pflegeteam bin ich die Ansprechpartnerin für Mieter, Angehörige, Kooperationspartner und Mitarbeiter. Ich liebe meine Aufgabe. Ich habe einen Job, in dem ich nicht in einer fremdbestimmten Struktur arbeite, sondern meine Aufträge direkt von den Menschen entgegennehme, die hier leben. Jeden Morgen freue ich mich darauf, zu sehen, wer mir an der Tür schon im Nachthemd entgegenkommt und mir Guten Morgen sagt. Das ist ein besonderer Luxus, den ich wirklich genieße.

Meine Mutter kann selbstbestimmt leben

Martina Warich, Angehörige einer Mieterin, und ehrenamtliche Helferin in der WG

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Martina Warich, Angehörige einer Mieterin, und ehrenamtliche Helferin in der WG

Seit 2008 ist die WG für mich ein Stück Heimat geworden. Zuerst habe ich hier meine Schwiegereltern betreut, die mittlerweile verstorben sind. Jetzt begleite ich meine 87-jährige Mutter. Ich kann mich hier einbringen, wann immer ich möchte. Ich begleite nicht nur meine Mutter, sondern auch andere Bewohner. Ich besuche grundsätzlich die ganze WG, niemals nur eine Person. Schön finde ich, dass meine Mutter hier selbstbestimmt leben kann. Sie hat wirklich Einfluss auf die Abläufe, sowohl individuell als auch in der Gemeinschaft. Für mich ist eine WG die Lebensform schlechthin im Alter, wenn man zuhause nicht mehr allein klarkommt. Ich würde mir wünschen, dass es solche WGs auch geben würde für Menschen, die keine Demenz haben, die einfach so nicht mehr allein zuhause leben können oder wollen. Und auch für behinderte junge Menschen, die vielleicht im Rollstuhl sitzen, an ALS oder MS leiden. Sie sind geistig total klar und in jedem Pflegeheim fehl am Platze. Wenn ich genau wüsste, dass ich mit 75 Jahren nicht mehr in meinem Zuhause wohnen kann, aber in so einer WG alt werden könnte, dann würde mir das die Angst vor dem Altenheim nehmen. Ich habe selbst keine Kinder. Wenn ich nur daran denke, ich müsste in ein Pflegeheim, dann bekomme ich Panik.

Alle Menschen können teilhaben

Astrid Hornschuh, Mitglied im Generationennetz Gelsenkirchen und Koordinatorin für Quartiersentwicklung in Schaffrath

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Astrid Hornschuh, Mitglied im Generationennetz Gelsenkirchen und Koordinatorin für Quartiersentwicklung in Schaffrath

Mit Marina Schack, der Hausmutter des Wohnprojekts Schaffrath, kooperiere ich seit vielen Jahren ganz hervorragend. Die Wohngemeinschaft zeigt großes Interesse an dieser Zusammenarbeit, zumal die APD auf breiter Basis Quartiersentwicklung betreibt und als einer der größten von vielen Pflegediensten Mitglied im Generationennetz der Stadt Gelsenkirchen ist. Das Haus der APD in Schaffrath ist seit vielen Jahren Anlaufstelle für unsere sehr aktiven Seniorenvertreter und Nachbarschaftsstifter, die zum Teil schon über 40 Jahre in diesem Stadtteil leben und ein Angelpunkt in der Quartiersentwicklung sind. Auch bei dem Projekt Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz engagiert sich die WG als Kooperationspartner. Wir können sagen: Wir werden hier eine richtige Familie im Stadtteil. Wir haben mit allen Akteuren ein richtig gutes Vertrauensklima. Das finden nicht nur alle prima, sondern sie nutzen es auch für ihre Belange. Beim Nachbarschaftsfest waren wirklich alle dabei. Gerade „Leben in Schaffrath“ hat geholfen, dass alles funktioniert – Fahrdienst und was sonst noch dazugehört. Alle Menschen mit Behinderung, alle Menschen mit Demenz konnten teilhaben, konnten mehrmals hin und her, konnten entsprechend ihrem Bedarf wirklich mittendrin sein. Ich würde mir wünschen, dass es solche Wohngemeinschaften für früherkrankte Menschen gibt. Persönlich habe ich in den letzten Jahren fünf Menschen mit Demenz betreut, die jünger als 50 waren. Für die ist es katastrophal schwierig, geeignete Unterbringungen zu finden. Hier muss sich ganz dringend etwas ändern!

Ein beachtliches Stück Gemeindearbeit

Andrea Rylke-Voigt, Pfarrerin der ev. Kirchengemeinde Beckhausen in Schaffrath und Mitglied im Quartiersnetz

Foto: Uwe Jesiorkowski/APD

Andrea Rylke-Voigt, Pfarrerin der ev. Kirchengemeinde Beckhausen in Schaffrath und Mitglied im Quartiersnetz

Das war hier mein Haus, und es ist noch mein Haus. Als Kirchengemeinde sind wir leider immer häufiger in der Situation, Häuser schließen zu müssen. Dann stellt sich immer die Frage: Kommt eine sinnvolle Nachfolge? In diesem Fall war alles positiv. Was jetzt im Haus geschieht, finden wir alle gut und unterstützen es. Es ist zwar schade, dass wir das Gebäude nicht mehr als Kirchengemeinde zur Verfügung haben, aber es ist klasse, dass es hier ist. Wenn wir einmal im Monat hier Gottesdienst haben, dann kommen die Menschen immer noch gern hierher, manche sogar mit dem Bus aus entfernteren Gemeindeteilen. Es gibt einige, die es zu schätzen wissen, dass es jetzt sogar einen Fahrstuhl gibt. Dann feiern wir zusammen mit den Bewohnern des Hauses Gottesdienst. Das ist sehr, sehr schön. Es kommt auch vor, dass wir Gemeindemitglieder hier wiedertreffen, die jetzt hier im Haus wohnen und die wir alle kennen. Wenn es Bedarf gibt oder die Angehörigen Unterstützung brauchen, organisiere ich schon mal den einen oder anderen Besuch. Natürlich komme ich auch zur Trauerbegleitung ins Haus. Ich gebe den Sterbesegen und tröste die Angehörigen. In diesem Haus findet ein beachtliches Stück Gemeindearbeit statt, das ist gut so.

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