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Grußwort von Herrn Landrat Thomas Gemke anlässlich der Eröffnung des „Quartiers der Generationen“ am 23.03.2018

Sehr geehrte Frau Hasenau, sehr geehrter Herr Hasenau,
Herr Bürgermeister Nesselrath, liebe Gäste!

Ich freue mich, Ihnen hier und heute zur Eröffnung des Wohnprojektes „Quartier der Generationen“ hier in Meinerzhagen die Grüße des Märkischen Kreises überbringen zu dürfen. Ich bin gerne hier, denn auch mir ist es ein persönliches Anliegen, dass wir uns um unsere Menschen mit Demenz, Behinderungen oder körperlichen Einschränkungen kümmern. Es ist wichtig, dass auch diese Menschen die Chance bekommen, im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein möglichst selbstständiges Leben zu führen. Bedingt durch die demografische Entwicklung haben wir allerdings auch im Märkischen Kreis immer mehr Schwerstpflegebedürftige; darunter viele Demenzkranke. Die Hilfen zur Pflege werden aus dem Kreishaushalt bezahlt; weit über 40 Mio. Euro haben wir dafür auch für 2018 eingeplant. Jeder zweite Bewohner in einer Pflegeeinrichtung erhält Sozialleistungen vom Märkischen Kreis, zusätzlich zu den Leistungen der Pflegeversicherung.

Ein wichtiges Anliegen ist uns auch die Pflegeberatung für Betroffene und deren Angehörige, die wir in den letzten Jahren personell deutlich ausgebaut haben. Unverzichtbarer Baustein der Pflege sind natürlich auch die Altenpflegeheime bzw. Einrichtungen, in denen Menschen mit Behinderungen und Einschränkungen möglichst selbstständig leben können. Genau darum sorgt und kümmert sich seit 1993 auch die APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH. Die erste „Filiale“ der Gelsenkirchener – die APD Ambulante Pflegedienste Meinerzhagen GmbH – hat dieses außergewöhnliche und zukunftsweisende Wohnprojekt „Quartier der Generationen“ initiiert.

Auf einer Fläche von rd. 6.500qm sind hier rd. 50 Wohnungen plus 24 Räume für Demenzkranke entstanden, die dort in drei Wohngruppen zusammenleben werden. Mit diesem neuen Konzept ermöglichen Sie es, dass Ehepaare, bei denen ein Partner an Demenz erkrankt ist, weiterhin in räumlicher Nähe als Lebensgemeinschaft zusammenleben können. Das ist wichtig, denn: Im gemeinsamen Leben und Erleben liegt der Schlüssel für ein würdevolles Dasein.

Bei der Unterbringung der Bewohnerinnen und Bewohner kann berücksichtigt werden, dass der Grad von Behinderungen und Einschränkungen sowie die Wünsche der in diesem Haus zusammenlebenden Menschen sehr unterschiedlich sind. Herzstück jeder Wohngemeinschaft ist eine wohnzimmerähnliche Wohnküche. Je nach dem Grad der Demenz übernimmt der einzelne Mieter hier Aufgaben im organisatorischen oder auch im sozialen Sinne, die seine Wohn- und Lebensqualität genauso verbessern wie die der Mitmieter. Die Wohngemeinschaften werden im Alltag durch Alltagshelferinnen, sog. Conciergen, begleitet. Dies sorgt für ein persönliches Umfeld.

Gemeinsam mit den Pflegefach- und Pflegehilfskräften kann für die Mieter und ihre Familien eine 24-Stunden-Betreuung am Tag und in der Nacht sichergestellt werden. Die Pflegekräfte werden durch die „Teamleiterin Pflege“ der APD koordiniert. Dies alles entstand aus einer ehemaligen Hauptschule aus den 50er Jahren, die zum Schuljahr 2015/2016 aufgegeben wurde. Das Wohnprojekt gehört mit einem Investitionsvolumen von rd. 18 Mio. Euro zu den größten, mit öffentlichen Darlehen des Landes NRW geförderten Wohnprojekten der letzten Jahre. Aufgabe des Märkischen Kreises war es auch in diesem Projekt, die öffentlichen Darlehen, an die viele Voraussetzungen geknüpft sind, zu prüfen und zu bewilligen.

Ich stelle fest: Mit diesem neuen Wohnprojekt „Quartier der Generationen“ wurde mit viel Engagement und Herzblut – und sicher auch gegen viele hinderliche Vorgaben und Vorschriften – eine Einrichtung geschaffen, die Ihren Bewohnerinnen und Bewohnern eine wertvolle Unterstützung für ihr meist nicht einfaches Leben ist. Ich danke den Verantwortlichen der APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen und Meinerzhagen für den Mut und die Entschlossenheit, ein Projekt dieser Größenordnung hier in Meinerzhagen zu verwirklichen. Ich danke aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich, egal an welcher Stelle und in welcher Funktion, um die Bewohner dieses Hauses kümmern. Nicht zuletzt danke ich auch den Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Angehörigen, dass sie sich für ein Leben in diesem Wohnprojekt entschieden haben, und dieses damit im wahrsten Sinne des Wortes mit Leben füllen. Ich danke auch BM Jan Nesselrath, der dieses Projekt intensiv begleitet und unterstützt hat, auf das Meinerzhagen wahrlich stolz ein kann.

Mir bleibt noch, den Feierlichkeiten für den heutigen Festtag einen guten Verlauf und der APD mit diesem Wohnprojekt für die Zukunft alles Gute zu wünschen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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