Gradmann-Stiftung zeichnet APD für vorbildliches Demenz-Wohnen aus

Sicher wie im Pflegeheim – Leben wie Zuhause: Gestaltungspreis 2013 geht an ambulant betreute Wohngemeinschaften „Leben in Schaffrath“

Claudius Hasenau (li.) nimmt den Gestaltungspreis 2013 der Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung stolz von Jury-Mitglied Jörg Lammert entgegen

Claudius Hasenau (li.) nimmt den Gestaltungspreis 2013 der Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung stolz von Jury-Mitglied Jörg Lammert entgegen

Gelsenkirchen/Stuttgart, 28.November 2013. „Sicher wie im Pflegeheim – Leben wie Zuhause“: Unter diesem Leitgedanken begleitet die APD Ambulante Pflegedienste Gelsenkirchen GmbH seit November 2008 die alternative Wohnform „Leben in Schaffrath“, ein Haus mit drei ambulant betreuten Wohngemeinschaften für demenziell erkrankte Menschen. Fast auf den Tag genau fünf Jahre später, am 28. November 2013, wurde der private Pflegedienst für das Projekt mit dem internationalen Gestaltungspreis 2013 der Erich und Liselotte Gradmann-Stiftung in Stuttgart ausgezeichnet.

Die Fachjury wählte das von der APD begleitete Wohnprojekt aus 22 Mitbewerbern aus und würdigte die „vorbildliche Milieugestaltung für Menschen mit Demenz“ in Gelsenkirchen-Schaffrath. Der Neubau dreier ambulanter Wohngemeinschaften sowie eines für das Quartier nutzbaren Nachbarschaftstreffs überzeuge durch seinen hohen gestalterischen Anspruch. Hervorgehoben wurde u. a. die ansprechende und wohnliche Innenraumgestaltung, die großzügigen Terrassen vor den Wohn-/Essbereichen und der Sinnesgarten, der zu Begegnungen mit der Nachbarschaft einlädt. „Die Kombination von Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz und Bürgertreff stellt einen positiven Beitrag zur Einbindung von Menschen mit Demenz in das Gemeinwesen dar“, so die Gradmann-Stiftung. Seit 2001 vergibt sie alle zwei Jahre einen international ausgeschriebenen Preis für vorbildliche Gestaltung von Wohn- und Pflegebereichen für Menschen mit Demenz.

Gemeinsames Erleben als Schlüssel für würdevolles Dasein

Stellvertretend für 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahm Claudius Hasenau, Geschäftsführer des größten privaten Pflegedienstes der Emscherstadt, am 28. November die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung in der Schwabenmetropole entgegen. Claudius Hasenau: „Mit ihrer Auszeichnung ermutigt uns die Gradmann-Stiftung, unsere Ideen für mehr Autonomie, Kompetenzerhaltung, soziale Anregung und Privatsphäre bei der Betreuung dementer Menschen weiter zu verfolgen. Wer an Demenz erkrankt, braucht Hilfe bis an sein Lebensende. Diese Hilfe muss so individuell wie möglich sein, um den vielen Aspekten der Krankheit gerecht zu werden. Sie muss aber auch Alltag und Gemeinschaft möglich machen. Im gemeinsamen Leben und Erleben liegt der Schlüssel für ein würdevolles Dasein.“ An den Standorten Schaffrath, Sutum und Rheinelbe begleitet die APD drei Demenz-Wohnprojekte nach diesen Vorstellungen.

Eigene Klingel – eigener Briefkasten

Das Wohnprojekt „Leben in Schaffrath“ befindet sich am Standort einer ehemaligen, teilweise umgebauten Kirche in Schaffrath, einer historischen Bauernschaft im Ortsteil Beckhausen. Hier bieten drei ambulante Wohngemeinschaften unter einem Dach ein familiäres Zuhause für jeweils acht Mieterinnen und Mieter, die aufgrund einer dementiellen Erkrankung nicht mehr allein leben können. Jedes WG-Mitglied bewohnt ein 16 Quadratmeter großes Zimmer mit eigenem Mobiliar und persönlichen Gegenständen, mit eigener Klingel und eigenem Briefkasten. Treppen oder Stolperfallen gibt es nicht. Die Toiletten wurden mit Schiebetüren ausgestattet, ein Fahrstuhl verbindet die einzelnen Etagen. Ein spezielles Farb- und Lichtkonzept erleichtert die Orientierung.

Normaler Alltag gibt Struktur

Herzstück jeder Wohngemeinschaft sind die Gemeinschaftsräume – die gemütliche Wohnküche, der sonnige Balkon oder die Terrasse. Hier wird ein „normaler“, strukturierter Alltag gelebt. Alltagsassistentinnen betreuen die WG-Bewohner rund um die Uhr, die Pflege liegt in den professionellen Händen der APD. Umgeben sind die Wohngemeinschaften von einem fast 1.000 qm großen Sinnesgarten. Im Untergeschoss befinden sich Gemeinschaftsräume, die auch als Nachbarschaftstreff genutzt werden.

Gut in die Nachbarschaft eingebunden

Schon kurze Zeit nach ihrer Eröffnung waren die Wohngemeinschaften gut in das Schaffrather Umfeld eingebunden: Der Gottesdienst im Haus wird auch von Seniorinnen aus der Nachbarschaft besucht. Die Pfarrerin wohnt nebenan und kommt auch mal spontan in die WG, um seelsorgerisch tätig zu werden. Es bestehen Kontakte zum nahen Schrebergarten; die Hausmutter beteiligt sich am Runden Tisch Schaffrath. Mit der benachbarten Kindertagesstätte für Kinder Nottkampstraße finden regelmäßig Begegnungen statt. Beim traditionellen Nachbarschaftsfest gehört die Hausgemeinschaft stets zu den Helfern und Gästen.

In nur sechs Monaten fertiggestellt

Nach nur sechsmonatiger Bauzeit wurde das Wohnprojekt „Leben in Schaffrath“ für eine Bausumme von 2,3 Millionen Euro im November 2008 fertiggestellt. Verantwortlicher Architekt war Dipl.-Ing. Ulrich Domnik, Gelsenkirchen. Für die Innenarchitektur zeichnete Dipl.-Ing. Christian Schindler, Recklinghausen, verantwortlich. Das Farbkonzept entwickelte die Firma TrueColour – Farbenplanung und Signaletik, Luzern/Schweiz.

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